Welche Versicherungen braucht ein Franchise-Nehmer?
Die Verteilung von Risiken und Vorteilen bei Franchise-Unternehmen sind recht klar: Das Unternehmenskonzept bzw. die Geschäftsidee steht bereits, inklusive Markennamen, „Rezepten“ für Produkte und Marketing und vielen anderen Vorzügen. Das lässt sich das Franchise-Unternehmen natürlich großzügig bezahlen. Doch das unternehmerische Risiko trägt praktisch allein der Franchise-Nehmer.
Wie viel Freiheit bietet das Konzept?
Das scheint sich trotzdem für beide Parteien zu rechnen: In Deutschland sind beinahe 1.000 Franchise-Systeme zu Hause, die ca. 140.000 Franchisenehmer unter ihrem Schirm haben. Je nach System erhalten die selbstständigen Unternehmer dabei vom Systeminhaber unterschiedliche große Freiheiten und werden in unterschiedlich strenge Lieferketten eingebunden. So sorgen Gastronomie-Franchises mit strengsten Vorgaben dafür, dass ihre Produkte überall möglichst einheitlich schmecken. Hotelketten bieten den Betreibern einzelner Häuser mehr Optionen, einen individuellen Touch zu etablieren. Am freiesten sind wahrscheinlich Anbieter von Dienstleistungen wie bei der Schülerhilfe, einem System für Nachhilfe-Unterricht.
Krankenversicherung
Eine Krankenversicherung ist für den selbstständigen Franchise-Nehmer Pflicht. Dabei sind für den Unternehmer selbst sowohl gesetzliche als auch private Krankenversicherungen möglich. Ein besonderer Bonus, der helfen kann, Mitarbeiter zu binden, ist eine bKV. Diese bietet gegenüber gesetzlichen Versicherungen ein umfassenderes Programm und höherwertige Versorgung. Diese Health Benefits werden von Mitarbeitern dankend angenommen. Dahinter verstecken sich nicht nur Sonderangebote z. B. zum Erhalt der persönlichen Fitness, sondern breite Therapie- und Präventionsangebote.
Wenn diese Zusatzversicherung als wertvoller Bonus vermittelt wird, kann sie eine große motivierende Wirkung für die Belegschaft haben und die Attraktivität des Arbeitsplatzes verbessern. Neben finanziellen Anreizen sind derartige Benefits hochwirksame Mittel zur Mitarbeiterbindung. In Zeiten von Fachkräftemangel und einer drohenden Unterversorgung der Betriebe am Arbeitsmarkt ist es umso wichtiger, dass Unternehmen sich überlegen, wie Sie ihren Mitarbeitern zeigen können, wie sehr sie geschätzt werden.
Persönlicher Schutz für den Unternehmer
Sozialabgaben auf den Lohn betreffen nicht nur die Angestellten. Auch als Selbstständiger sollte man in die Arbeitslosenversicherung einzahlen, um im Falle von Erwerbslosigkeit Unterstützung zu erhalten. Wer dies versäumt, hat bei einem Antrag auf Arbeitslosenbezüge wenig Aussicht auf Erfolg. Zwar hat man in der Gründungsphase und den ersten Betriebsmonaten sicher keine große Lust, sich über die Option des eigenen Scheiterns Gedanken zu machen. Aber wer es versäumt, vorzusorgen, hat später ein riesiges Problem.
Ähnliche sieht es bei der Rentenversicherung aus: Egal, ob man als Franchise-Nehmer lieber in andere Dinge investiert und es für Selbstständige scheinbar ein Bonus ist, weniger Sozialabgaben zahlen zu müssen, die Vorsorge gehört dazu! Unternehmer sollten in der Lage sein, langfristig zu planen und Prioritäten auch mit Blick auf die Zukunft zu setzen.
Versicherungen für das Gewerbe
Auch die eigene Franchise-Filiale muss einen eigenen Schutz erhalten. Denn je nachdem, welche Produkte und Dienste vertrieben werden, können z. B. Schadensersatz- oder Rechtsansprüche entstehen, gegen die man sich verteidigen muss. Auch das Inventar des Betriebs sollte durch die üblichen Angebote abgesichert werden. Rechtsschutz, betriebliche Haftpflicht, Inhaltsversicherung: Ohne geht es meist nicht.
Physische und Cyber-Sicherheit
Zu guter Letzt: Nicht nur Versicherungen sind wichtig, sondern auch reale Sicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung von Schäden. Brandmelder, Einbruchsschutz, ausreichend gesicherte (und evtl. versicherte) IT: Überall dort, wo betriebskritische Strukturen Gefahren ausgesetzt sind, sollte man Maßnahmen zur Verhinderung von Schäden treffen.